Bürstadt.Die Tischtennis-Damen des TV Bürstadt müssen künftig ohne Lea Höfle auskommen. Wie Abteilungsleiter Frank Rosenberger bestätigt, wird sich die 18-Jährige dem Regionalligisten TTG Vogelsberg anschließen. „Dass Lea Höfle die Qualitäten hat, in der Regionalliga zu spielen, hat sie vor zwei Jahren unter Beweis gestellt, als wir Vizemeister wurden und den Oberliga-Aufstieg erst in der Relegation verpassten“, erklärt Rosenberger.
Ersatz nicht angedacht
Anfang Mai informierte die in Lindenfels aufgewachsene Höfle die Mannschaft über das Angebot aus dem Mittelhessischen. „Das kam ein bisschen unerwartet. Vor zwei Jahren hätte uns dieser Wechsel nicht so sehr überrascht. Damals wollte sie nach einer sehr guten Saison aber eigentlich mit dem Tischtennis aufhören“, erinnert sich der TVB-Abteilungschef. Tatsächlich kam Höfle in der Saison 2018/19 nur sporadisch zum Einsatz. In der abgelaufenen Runde war sie im Bürstädter Hessenliga-Kader wieder auf Position eins gesetzt. „Lea will die Chance nutzen und schauen, was möglich ist. Wir legen ihr keine Steine in den Weg und wünschen ihr nur das Allerbeste“, zeigt Rosenberger Verständnis.
In der viertklassigen Regionalliga West könnte es für Höfle zu einem Wiedersehen mit einer alten Bekannten kommen. Die Bibliserin Natalie Gliewe, 15 Jahre alt, schlägt bei Liga-Konkurrent TTC Langen auf. Auch Gliewe entstammt der Bürstädter Tischtennis-Jugend, sie hatte sich 2017 dem Oberligisten TTC Staffel angeschlossen. In der Saison 2014/15 führten die beiden Top-Talente den TVB zur Vizemeisterschaft in der weiblichen Jugend-Hessenliga – und sicherten dem Verein damit einen Startplatz in der Damen-Bezirksoberliga. Am Durchmarsch des TVB-Damenteams in die Hessenliga war Höfle nicht beteiligt, von 2015 bis 2017 spielte sie für den SV Ober-Kainsbach. Nach ihrer Rückkehr ins Ried gehörte sie jedoch zu jenem Bürstädter Kader, der als Hessenliga-Aufsteiger für Furore sorgte.
Lea Höfle sucht ihre Chance in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Den Ausbildungsverein TVB freut das.© Berno Nix
Einen Ersatz für Höfle hat der TVB nicht verpflichtet. „Wir haben zwei, drei Spielerinnen angefragt, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt“, sagt Rosenberger, der nicht am Grundsatz der Tischtennis-Abteilung rütteln will: „Was wir anbieten können, ist gutes Training und gute Nachwuchsarbeit. Wir wollen Spieler weiterentwickeln.“ Mit Laura Rosenberger, Claudia Müller, Fabienne Zorn, Laura Wunder und Celine Plischka stehen jetzt fünf Spielerinnen im Hessenliga-Aufgebot.
Schnelle Rückkehr aus Pause
In den anderen TVB-Mannschaften gab es kaum Veränderungen. Klärungsbedarf gab es nur bei der Frage, in welchen Teams Daniel Gliewe, Laurin Morweiser, Julian Müller und Miles Rettig unterkommen würden. Die vier Nachwuchsspieler hatten in der Jungen-18-Hessenliga bei Saisonabbruch auf Platz drei gestanden – das brachte Bürstadt einen zusätzlichen Startplatz in der Herren-Bezirksklasse ein.
Während Gliewe und Müller künftig das Spitzenpaarkreuz des dritten TVB-Teams bilden, soll Morweiser weiter im Jugendbereich Spielpraxis sammeln. „Er wird auch seine Einsätze bei den Herren bekommen“, kündigt Rosenberger an. Dagegen wird Rettig zu seinem Heimatverein SG Mitlechtern zurückkehren und dort auf einige Einsätze im Bezirksliga-Team hoffen. Die vierte TVB-Mannschaft, die voraussichtlich in die Bezirksklasse nachrücken darf, verstärkte sich mit Sven Bitsch (TuS Monsheim).
Am Donnerstag geht der TVB in seine dritte Trainingswoche nach der Corona-Zwangspause. „Die Gruppen müssen sich über Whats-app für das Training anmelden. Das klappt ganz gut“, meint Rosenberger. Sein ausdrücklicher Dank gilt dem TVB-Vorsitzenden Andreas Röß. „Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und sich gleich mit der Bürgermeisterin kurzgeschlossen. Viel schneller als bei uns wäre die Wiederaufnahme nicht möglich gewesen“, betont Bürstadts Abteilungsleiter.