TV 1891 Bürstadt - Mein Verein
Liebe Mitglieder, liebe Sportler,
liebe Freunde des TV 1891 Bürstadt.
Herzlich Willkommen zum 125-jährigen Bestehen unseres Turnvereins in Bürstadt. 125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen für Freude am Sport, an Bewegung und freundschaftlichem Vereinsleben. Dies dokumentiert unsere sportliche Geschichte mit Erfolgen und Titeln auf allen Ebenen. Von regionalen Meisterschaften über Landesmeisterschaften bis hin zu nationalen und sogar internationalen Titelkämpfen waren wir überall vertreten.
125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen für Tradition. Wir danken und gedenken vor allem unseren Gründern und vorangegangenen Generationen für Ihren Mut und Einsatz. Mit mancher Entbehrung haben Sie unserem Verein das gegeben, was wir heute noch nutzen und leben. Die Liebe zum Verein und zum Sport.
125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen auch für Veränderung. Der Turnverein besteht aus über 1.500 Mitgliedern, aufgeteilt in acht Abteilungen. Mit Turnen, Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Sportabzeichen, Volleyball, American Football, Cheerleading und Rasenkraftsport decken wir ein großes Spektrum an Sportarten ab und versuchen unseren Mitgliedern eine breite Basis für ihre sportlichen Aktivitäten bereitzustellen. Neue Trends wie z.B. Bodyworkout und neue Ideen nehmen wir gerne auf und integrieren sie in unsere Aktivitäten. Wir setzen uns keine Grenzen, weder fürs Alter, noch für unsere Leistung.
125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen für ehrenamtliches Engagement. Alleine das ist Grund genug, gebührend gefeiert zu werden. Mein besonderer Dank gilt der großen Zahl an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus den Reihen der Sportler, Freunden und Eltern, welche die Jubiläumsfeierlichkeiten und Vereinsfeste planen und durchführen. Ihr Einsatz ist für den Sport und die Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Die vielen geleisteten Stunden und der menschliche Einsatz der Trainer, Betreuer, Abteilungsleiter und Vorstandskollegen sind unbezahlbar. 125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen für Treue und Verbundenheit. Danken wir an dieser Stelle der Stadt Bürstadt ganz herzlich für die jahrelange Unterstützung und dem sehr guten Miteinander. Ebenfalls Danke sagen wir unseren Gönnern und Sponsoren für die Verbundenheit. Aber den größten Dank richten wir an euch, den Mitgliedern und Sportlern für eure Treue. Und diese Treue, diese Verbundenheit und dieses Miteinander wollen wir auch weiterleben.
125 Jahre TV 1891 Bürstadt stehen auch für Dankbarkeit. Hier gilt meine besondere Wertschätzung meinen Vorstandskollegen, allen Abteilungsleitern, Übungsleitern, Sponsoren, Mitgliedern, und Eltern für ihren Einsatz und ihr Vertrauen. Ein Verein hat nur Zukunft wenn wir unserer Jugend ein lebendiges Vorbild sind, Werte vermitteln und offen für Veränderungen sind. Ich wünsche allen Mitgliedern und Freunden des TV 1891 Bürstadt viele schöne und frohe Stunden bei unseren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Unseren Sportlern wünsche ich viele Erfolge im Sport, vor allem Gesundheit und viel Lebensfreude für 2016.
Es spielt keine Rolle, woher Du kommst. Alles was zählt ist, wohin Du gehst.
Andreas Röß
Vorsitzender
Die Vorsitzenden des Turnvereins seit der Gründung:
Josef Winkler | 1891 bis 1893 |
Friedrich Winkler | 1893 bis 1901 |
Johann Ambrosius Wiedemann | 1901 bis 1923 |
Philipp Keilmann | 1923 bis 1926 |
Friedrich Grieser | 1926 bis 1933 |
Franz Lips | 1933 bis 1934 |
Heinrich Fischer | 1934 bis 1945 |
Fritz Wiedemann | 1945 bis 1947 |
Adolf van Kaick | 1947 bis 1972 |
Hans-W. Vetter, Manfred Lurg, Werner Wagner | 1972 bis 1977 |
Hans-Werner Vetter, Manfred Lurg | 1977 bis 1978 |
Manfred Lurg | 1978 bis 1981 |
Manfred Lurg, Hans-Werner Vetter | 1981 bis 1983 |
Manfred Lurg, Hans-W. Vetter, Heinrich Stockmann | 1983 bis 1984 |
Heinrich Stockmann | 1984 bis 1994 |
Karl-Heinz Köhler | 1994 bis 2008 |
Stefan Pitsch | 2008 bis 2012 |
Andreas Röß | seit 2012 |
Vereinsgeschichte - Meilensteine der letzten 125 Jahre
1891 Vereinsgründung durch Johann Ambrosius Wiedemann Von vierjähriger Wanderschaft als Schreinergeselle zurückgekehrt, gründete Johann Ambrosius Wiedemann zusammen mit sieben gleichgesinnten Kameraden am 24. Juni 1891 im Gasthaus „Ratskeller“ (Peterstraße) den Turnverein Bürstadt. 27 Mitglieder ließen sich damals einschreiben. Erster Vorsitzender des TV 1891 wurde Josef Winkler. Der 22-jährige Gründer J.A. Wiedemann übernahm das Amt des Zeugwartes. Als Turnwart fungierte Jakob Schweickert. Vereinslokal wurde die Wirtschaft von Adam Winkler in der Nibelungenstraße am Bahndamm. Die mit Sanitätsrat Dr. Duseberg verheiratete Tochter des Vereinswirts stickte damals die erste Vereinsfahne, die leider im 2. Weltkrieg verlorenging.
1896 Im Hof der Nibelungenschule (Ecke Nibelungenstraße/Schulstraße) beging der Verein sein fünfjähriges Stiftungsfest. Die Siegerlisten des Vereinswettkampfes führte Fritz Grieser gefolgt von Anton Siegler (Altbürgermeister) an. Bald zog der Verein in die Wirtschaft „Zur Germania“ in der Magnusstraße um. Erster Vorsitzender war zu der Zeit Friedrich Winkler. Sein Vize hieß Franz Keilmann.
1900 Der Landgrafsgarten am Anfang der Augustinerstraße war Schauplatz der Fahnenweihe. Das damals bedeutende Ehrenamt des Fahnenträgers versah Fritz Grieser. Im gleichen Jahr beteiligte sich der Bürstädter Turnverein mit 30 Aktiven am Kreisturnfest in Worms.
Fahne von 1900, Vorderseite
Fahne von 1900, Rückseite
1901 Der Vereinsgründer Johann Ambrosius Wiedemann übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden und behielt es bis 1923. Ihm zur Seite stand in den ersten Jahren Dr. Duseberg. Zum Turnwart wurde Fritz Grieser gewählt.
1903 Die Wirtschaft „Zur Krone“ in der Louisenstraße wurde neues Vereinslokal bis zum Bau der Halle auf dem Jahnplatz im Jahre 1931.
1910 fand das 36. Gauturnfest von Rheinhessen in Bürstadt statt. In dem damals ca. 6.000 Einwohner zählenden Bürstadt konnten über 1.000 Privatquartiere für die Teilnehmer bereitgestellt werden. Festplatz war die große Lene (Gelände zwischen der Lampertheimer- und Wormser Straße). Leider spielte der Wettergott nicht mit. Drei Tage Regen erschwerten die Durchführung. So musste von der Lampertheimer Straße eine Brücke zum Festzelt geschlagen werden, die erst kurz vor dem Einmarsch des Festzuges fertig wurde.
Frauen beim 36. Gauturnfest Männer der ersten Stunde
Vordere Reihe, sitzend v. l. n. r. die Turner Heinrich Stockmann, Johann Ambrosius Wiedemann,
San. Rat Dr. Georg Duseberg, Martin Gündling III, Gottfried Brückmann
2. Reihe, stehend Kaspar Haßlöcher, Friedrich Grieser, Anton Siegler, Kaspar Hartmann, Johann Grieser, Friedrich Krebs
3. Reihe stehend Josef Nikolaus Eisenacher, Philipp Keilmann, Johann Hartmann
Obere Reihe Peter Glück, Bernhard Ofenloch
1913 In Folge des Gauturnfestes hatte ein Zustrom junger Leute eingesetzt, so dass zeitweise über 40 Turner die Übungsstunden bei dem seit 1911 als Turnwart tätigen Johann Wiedemann bevölkerten. Am Gauturnfest in Gau-Algesheim nahm der Turnverein mit 32 Wettkämpfern teil.
1914 Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges ließ der Übungsbetrieb stark nach
1918 ging der Erste Weltkrieg zu Ende, aus dem 19 Mitglieder nicht mehr zurückkehrten. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung lehnten 44 gegen 32 Mitglieder einen beantragten Anschluss des Vereins an den Arbeiter- Turn- und Sportbund ab.
1921 Auf dem Jahnplatz am Weiher beging der Verein sein 30-jähriges Stiftungsfest. Stolz berichten die Annalen: Bei diesem Fest trat der Turnverein mit 122 männlichen und 24 weiblichen Mitgliedern zu den allgemeinen Freiübungen an.
1923 Erstmals verfügte der Verein über eigenes Gelände. Am Weiher wurde ein Morgen Feld als Eigentum erworben, drei Morgen wurden gepachtet. Dadurch war dem Verein die Anlage eines Turn- und Spielplatzes möglich.
1924 Gründung einer Handball- und Leichtathletikabteilung. Später kamen dazu auch eine Fechtgruppe und ein Spielmannszug dazu.
1926 fand in Bürstadt erneut ein Gauturnfest statt und zwar diesmal auf dem Gelände am Weiher. Neben dem fi nanziellen Erfolg stellte sich auch der sportliche Erfolg ein. Vereinsmitglied Georg Zeiler gewann den Wettkampf der Oberstufe. Über 1.200 Gäste konnten in Privatquartieren untergebracht werden. Mit einem Feuerwerk schloss dieses Fest ab, an dem die Gesamtbevölkerung großen Anteil nahm. Mit den Namen Friedrich Grieser (1. Vorsitzender von 1926 bis 1933) und den Vorstandsmitgliedern Heinrich Fischer, Franz Lips, Fritz Wiedemann und Johann Wiedemann, die in diesen und den folgenden Jahren das Vereinsschiff steuerten, verbindet sich eine Phase des stetigen Aufschwungs. Mit der Gründung einer Tennisabteilung mit ca. 30 Mitgliedern war der Bau eines Tennisplatzes verknüpft.
1930 entschloss sich der Verein, da der Übungsbetrieb im Gasthaus „Zur Krone“ wegen anderer Veranstaltungen öfter ausfallen musste, eine eigene Turnhalle zu bauen.
1931 Auf dem Gelände am Jahnplatz entstand eine Halle (30 Meter x 10 Meter) in Fachwerkbauweise. Durch die tatkräftige Hilfe fast aller Mitglieder konnte diese schon im September ihrer Funktion und Bestimmung übergeben werden. Neben dem gesamten Übungsbetrieb der aktiven Abteilungen des Vereins wurde die Halle auch von der Schule genutzt. Unter anderem wurden auch Theateraufführungen durchgeführt und Fasching gefeiert. Durch die Eigenbewirtschaftung erschloss sich dem Verein eine ergiebige Finanzquelle. In diesem Jahr stieß der 16-jährige Adolf van Kaick zum Turnverein, den er später 25 Jahre als erster Vorsitzender leitete.
Er erinnert sich: Ich spielrnverein mit 30 Aktiven am Kreisturnfest in Worms. Er erinnert sich: Ich spiel te damals Handball, turnte und betrieb Leichtathletik. Zu dieser Zeit war der Sonntagvormittag ein besonderer Trainingstag und Treffpunkt. Zwischen 60 und 80 Aktive trafen sich zum gemeinsamen Sport. Nach einer allgemeinen Turnstunde konnte ab 11.00 Uhr dann jeder dem Sport nachgehen, der ihm am meisten zusagte.
1933 Aus dem von den Nationalsozialisten verbotenen Arbeiter-,Turn- und Sportverein schloss sich die Artistenabteilung unter Leitung von Willi Dütsch dem Verein an und bereicherte fortan viele Veranstaltungen. Franz Lips, bisher zweiter Vorsitzender, übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden von Fritz Grieser, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog. Der Verein nahm in dieser Zeit einen gewaltigen Aufschwung.
1938 wurde dieser Aufschwung durch die ersten Einberufungen zur Wehrmacht und zum Arbeitsdienst jäh unterbrochen. Franz Lips wurde nach Bremen dienstverpflichtet. Sein Amt begleitete Lehrer Heinrich Fischer bis 1945. Mit ihm zusammen führten Johann Wiedemann als Kassier, Wilhelm Jakob als Schriftführer und Heinrich Wagner als Zeugwart den Verein durch die Kriegsjahre. Der Übungsbetrieb für die Jugend lief auch in dieser Zeit weiter. Unter der Leitung von Karl Brenner und Valentin Stockmann fanden jeden Dienstag und Freitag Trainingsstunden statt. Als Tribut an die Zeit wurde auf Wunsch des damaligen Ortsgruppenleiters und Bürgermeisters Karl Kraft die Hitlerjugend teilweise in diese Übungsstunden integriert. Bei einem nationalen Jugendturnfest in Worms war der TV Bürstadt mit neun Mannschaften vertreten. Herausragender Turner war damals Heinrich Stockmann. Als Anfang 1944 die Turnhalle für Lagerzwecke und als Unterkunft beschlagnahmt wurde, kam der Turnbetrieb völlig zum Erliegen. Lediglich die Handballer konnten den Übungsbetrieb dank des Einsatzes von Philipp Molitor weiter aufrechterhalten.
1945 Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches waren alle ehemaligen Vereine des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen aufgelöst und mussten neu gegründet werden. Dessen ungeachtet wurde beim ehemaligen Turnverein 1891 sofort wieder, wenn auch „wild“, Sport getrieben. Da die Turnhalle unversehrt war, konnte der Turnbetrieb bald aufgenommen werden, während die Handballer auf den VfR-Sportplatz im Wald ausweichen mussten. Eine Verfügung der Militärregierung besagte, dass in Gemeinden bis 10.000 Einwohner nur noch ein Sportverein bestehen durfte. Etwa 120 sportinteressierte Bürstädter gründeten am 28. Oktober 1945 in der Gaststätte Bub in der Nibelungenstraße eine Sportgemeinde. Kurz danach wurde diese Versammlung für ungültig erklärt und eine erneute Gründungsversammlung am 16. März 1946 abgehalten. Den Vorsitz übernahm Karl Bender.
Aus dem ehemaligen Turnverein 1891 gesellte sich zu der großen Schar der Alten (Friedrich Grieser, Heinrich Fischer, Wilhelm Jakob, Philipp Brenner, Heinrich Wagner, Peter Gündling, Fritz Wiedemann, Valentin Heiser, Philipp Eberle, Philipp Jakob und viele mehr) eine stattliche Zahl engagierter junger Sportlerinnen und Sportler, die bereit waren, mit diesen Alten zusammen dem ehemaligen Turnverein neues Leben in neuer Umgebung zu verleihen. Unter dem Namen Turn-, Handball- und Leichtathletik-Abteilung wurde der alte Verein in die Sportgemeinde Bürstadt eingegliedert. Erster Vorsitzender dieser Abteilung wurde Fritz Wiedemann, Franz Ofenloch zweiter Vorsitzender, August Held Oberturnwart und Philipp Molitor leitete die Handballabteilung. August Held, Adam Gutschalk, Karl Brenner und Karl Funk aus Worms bildeten den Grundstock zum Neuaufbau einer ersten Turnriege. Zu ihnen gesellten sich schon bald Philipp Kleber, Bernhard Ofenloch, Valentin Morweiser, Hans Siegler, Hans Heiser, Hans Wiedemann, Hans Helwig, Edmund Wiedemann, Walter Raschke, Franz Frank, Heinz Jahnke und Fritz Pittner aus Nürnberg.
Zu Pionieren im Mädchenturnen wurden Else Bär und Margit Krammig, die innerhalb kurzer Zeit eine erstaunliche Mädchenriege präsentierten, die neben dem Turnen auch den gemeinsamen Tanz oft in den guten Dienst des Vereines stellten. Die Handballer knüpften mit zwei Männermannschaften, einer Jugend- und einer Frauenmannschaft bald an die Vorkriegszeit an. Mitten in diesem Neuaufbau erlebte der Verein einen erneuten Rückschlag. Das Vermögen (insbesondere die Turnhalle) des ehemaligen Turnvereins wurde gemäß Gesetz § 52 des Kontrollrates beschlagnahmt. Die Turnhalle wurde von dem Treuhänder (Bürgermeister Held) im Einvernehmen mit der Militärregierung der Firma Kalusche zur Verfügung gestellt. Diese Firma stellte Werkzeugmaschinen auf Zementsockeln in die Halle, so dass nur wenig Aussicht bestand, diese noch einmal für den Sportbetrieb nutzbar zu machen. Der Hallenübungsbetrieb musste wieder, wie vor 1932, in die „Krone“ und zur „Germania“ verlegt werden.
1946–1950 Der Vorstand leitete sofort rechtliche Schritte ein, um seine Turnhalle zurückzugewinnen. Dieser Prozess wurde 1950 von dem Landgericht Darmstadt für den Turnverein entschieden. Besondere Verdienste erwarb sich hierbei der damalige zweite Vorsitzende Heinrich Morweiser. Trotz der Beschlagnahme der Halle herrschte in allen Abteilungen große Aktivität.
1947 wurde Adolf van Kaick zum Leiter der Turn-, Handball-und Leichtathletikabteilung gewählt. Im Protokoll von damals heißt es: In herzhaften Worten versprach er allen Anwesenden, seine volle Kraft ganz zum Wohle der Abteilungen zu widmen. Die folgenden Jahre bewiesen, dass dies keine leeren Worte waren. Wie kaum ein anderer brachte der aus dem Krieg beinamputiert Zurückgekehrte
Tatkraft, Ideen und Können in die Vereinsarbeit ein und prägte über zwei Jahrzehnte das Bild des Turnvereins. Die Turnabteilung beteiligte sich mit guten Erfolgen bei vielen Turnfesten in nah und fern. Die erste Turnriege absolvierte in den folgenden Jahren Wettkämpfe gegen Weinheim, Nürnberg, Bexbach, Wiesbaden und Bruchhausen.
Die Handballabteilung spielte mit fünf Mannschaften, während sich die Leichtathleten an Wettkämpfen des Turnerbundes beteiligten. Neben den sportlichen Aktivitäten bildete das Kulturelle einen Schwerpunkt im Vereinsgeschehen. Bun te Abende, die eine Mischung aus Tanz, Sport, Gesang und Akrobatik darstellten, fanden in der Bevölkerung großen Anklang, so dass diese häufig wiederholt werden mussten. Ja, sogar Operetten und Singspiele kamen zur Aufführung. Neben den unvergessenen Adam Gutschalk und Lisa Engel agierten auf den Brettern des Saales „Zur Krone“ und später im „Löwen“ fast alle aktiven Turner, Handballer, Turnerinnen und Leichtathleten. „Die Krone“ (Karl Waldenberger) war seit 1947 offizielles Vereinslokal. Damals wurde auch festgelegt, Kinder als Mitglieder im Verein zu führen, mit einer Aufnahmegebühr von DM 0,50 und einem Monatsbeitrag von DM 0,20. Im Vereinsregister beim Amtsgericht Lampertheim wurde wieder der alte Namen Turnverein 1891 e.V. eingetragen.
1. Männerriege 1948
1948 Das Jahr bescherte dem Verein eine Riesenkraft aus der Vorkriegszeit. Franz Lips, der aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, fand trotz angeschlagener Gesundheit sofort den Weg zum Turnverein und zur Vereinsarbeit im Vorstand. Seine Ansichten und Ideen haben in der Folge das Vereinsleben entscheidend mitgeprägt.
1951 Den Höhepunkt dieser erfolgreichen Zeit bildete das 60jährige Jubiläum vom 7. bis 9. Juli 1951. Erstmals konnte in der zurückgewonnenen und neu renovierten Turnhalle wieder das Tanzbein geschwungen werden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden ein wahres Volksfest, an dem die gesamte Gemeinde Anteil nahm. Nur von den Mitgliedern war mit Gerüststangen der Bürstädter Maurer das Gerippe eines Festzeltes auf dem Jahnplatz erstellt worden, in dem über 2.000 Menschen Platz fanden. Hauptverantwortlich für den Gesamtaufbau waren Heinrich Wagner und Bernhard Gebhardt. Bei dem von der katholischen Kirchenmusik umrahmten Festkommers führte Vorsitzender Adolf van Kaick durch ein buntes Programm aus Sport und Musik. An den Festzug am Sonntag, der zum Festplatz am Ende der Jahnstraße führte, schloss sich der „Große Festakt“ an. Johann Weitz hielt dabei die Festrede. Als Verwalter des Vereinsvermögens stellte sich damals Aloys Knebel mit seiner Frau Katharina zur Verfügung. Sie wohnten einige Jahre in der Halle am Jahnplatz und sorgten dort für ordnungsgemäßen Betrieb.
Vorsitzender Adolf van Kaick und Ehrenvorsitzender Heinrich Fischer
1952 Die Jahre nach 1951 waren ausgefüllt mit kulturellen Großveranstaltungen, vielen sportlichen Höhepunkten und ebenso besonderen Verwaltungsentscheidungen. Neu zum Verein stießen die Tischtennissportler und eine Kunstkraftsportgruppe mit drei Jugendlichen unter der Leitung von Emil Spieß. Diese kleine Abteilung entwickelte sich ganz hervorragend und erreichte ihren Höhepunkt mit der Deutschen Meisterschaft im Dreier-Kunstkraftsport in Harnburg unter dem Namen „Drei Fredos“. Diese Meisterschaft wurde den jungen Sportlern nachträglich aberkannt,
weil sie glänzende Sportkleidung trugen, obwohl diese bei offi ziellen Meisterschaften verboten war. Mit dieser Zugnummer wurden durch unseren Verein Ende der 50er Jahre mehrere Kunstkraftsportabende durchgeführt, bei denen oft sechs bis acht Deutsche Meister mitwirkten.
J
ahnturnhalle 1951
1955 In der Turnabteilung erreichte die erste Schülerriege unter der Leitung von Oberturnwart August Held, der sich ganz auf das Springen mit dem Kleintrampolin verlegt hatte, weit über Bürstadt hinausreichende Erfolge. Leider stellte gerade diese Riege den Verein vor eine schwere Entscheidung. Wegen der finanziell und organisatorisch allzu selbständigen Handlungsweise ihres Leiters kam es zu Kontroversen mit dem Vorstand. Die Gegensätze wurden bald so stark, dass der Oberturnwart in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung aus dem Verein ausgeschlossen wurde. Ihm folgte fast die gesamte Schülerriege, und es kam zur Gründung der TSG (Turn- und Schwimmgemeinde) mit dem Vorsitz von August Held.
1957 brachte eine zukunftsträchtige Entscheidung. Der Vorstand (Adolf van Kaick, Philipp Jakob, Heinrich Morweiser, Philipp Eberle und Franz Lips) erwarb den Löwensaal mitten in der Stadt. Dies war nur möglich durch den günstigen Verkauf der alten Turnhalle an die Firma Limburg. Mit dieser Maßnahme verbanden sich große Vorteile, aber auch Riesenaufgaben. Im März begann man mit dem Um- und Ausbau der Bühne, die völlig unterkellert wurde. Eine neue Heizung wurde eingebaut, der Boden erneuert und die gesamte Halle renoviert. Da dieser Saal, jetzt Jahnturnhalle genannt, künftig von den Bürstädter Vereinen sehr genutzt wurde, musste zur Bewältigung der
rein wirtschaftlichen Aufgaben, neben dem Vorstand, ein Wirtschaftsausschuss gebildet werden. Heinrich Engert, Wilhelm Jakob, Hans Hartmann, Heinrich Fischer, Friedel und Hildegard Diehm sowie Hans und Cäcilie Siegler waren hier die Mitglieder der Stunde. Ohne den Übungsbetrieb besonders einzuschränken, musste die Halle zu jeder Veranstaltung (ca. 15 mal im Jahr) bestuhlt und anschließend wieder voll hergerichtet werden. Schließlich sollte auch die Schule die Halle montags wieder ohne Einschränkungen benutzen können. Natürlich war ständig die Mithilfe vieler Mitglieder während der Veranstaltungen im reinen Wirtschaftsbetrieb notwendig. Besondere Verdienste
erwarben sich hierbei Heinrich Fischer jun. als Kassierer und der unvergessene Valentin Heiser als „Mädchen für Alles“.
1958 fand wieder ein Gauturnfest in Bürstadt statt. Schauplatz war das Sportgelände am Wald, das eigens dafür mit einer Laufbahn umgeben worden war. Für den Festkommers, einem Ball und einem Bunten Abend wurde ein ca. 2.000 Personen fassendes Zelt aufgebaut. Besonderer Ehrengast
war der damalige Bundesaußenminister Dr. Heinrich von Brentano.
Der Vorstand im Jahr 1958
1959 Gerd Wrobel, Andreas Gutschalk, Hans Hartmann, Jakob Künstler und Willi Jakob finden sich zur Hauskapelle zusammen und spielen künftig bei ungezählten Vereinsveranstaltungen auf. Unvergessen bleibt auch ihr Einsatz bei den Fahrten nach Vitznau am Vierwaldstädter See.
1961 wurde das 70-jährige Wiegenfest in der Jahnturnhalle gefeiert. Einen besonderen Rahmen erhielt dieses Jubiläum durch die Übergabe einer neuen Fahne, die von den Vereinsfrauen gestiftet worden war, an den Vorsitzenden Adolf van Kaick. Im sportlichen Teil des Festprogramms wirkte die komplette Kunstturnriege des Turnerbundes Oppau mit, die damals Deutscher Meister im Mannschaftskunstturnen war mit Philipp Fürst, Günther Jakobi, Heinz Enenkel u. a. Der sportliche Erfolg war entsprechend riesengroß. Zu einem Aushängeschild des Vereins wurde zu dieser Zeit die Männerriege unter Leitung von Karl Brenner mit nahezu 30 Mitgliedern im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.
1962 trafen sich zum ersten Mal unter Leitung von Robert Hartmann Gleichgesinnte zum Training für das „Deutsche Sportabzeichen“.
1964 gründeten Hans Hartmann und Philipp Kleber offiziell eine „Sportabzeichen Abteilung“. In ganz Hessen wurde die Abteilung in den folgenden Jahren bekannt, durch sehr erfolgreiche Teilnahme am Sportabzeichenwettbewerb des Landessportbundes. Mehrfach erreichte sie mit ihrer Abnahmezahl den ersten Platz. Um den am Sportabzeichen Interessierten auch über Winter Bewegungsmöglichkeiten anbieten zu können, gründete der Vorsitzende Adolf van Kaick eine Jedermann Turnstunde. Diese Turnstunde leitete er über 20 Jahre und übergab dann an Valentin Degen.
Vereinsheim von 1965
1965 Über den „Rotweißen Plan“ (Landessportförderplan) wird ein Vereinsheim auf dem Sportplatz genehmigt. Nach der Grundsteinlegung im Frühsommer erfolgte bereits im Herbst 1966 die Einweihung. Die Verwaltung dieses Heimes lag bei Friedel und Hildegard Diehm in besten Händen. Im November verlor der Verein durch Tod seinen zweiten Vorsitzenden Philipp Jakob, der im Neuaufbau des Vereins nach dem Kriege eine unermüdlich treibende Kraft war und dessen Ideen und Vorschläge noch heute fruchtgebend im Vereinsleben wurzeln.
1966 feierte man in der Jahnturnhalle das 75-jährige Jubiläum. Das Programm gestalteten wesentlich die vereinseigenen Abteilungen. Auf dem Sportplatz wurden leichtathletische Wettkämpfe und Handballturniere durchgeführt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Karl Druckenbrod beherrschten zwei TV-Jubiläumstage das Ortsgeschehen, wie in der Bürstädter Zeitung zu lesen war.
1971 Zum 80-jährigen Jubiläum fanden eine Feierstunde mit Ehrungen und ein Kunstturnwettkampf gegen die heutige Partnergemeinde Wittelsheim/Frankreich statt.
1972 legte der erste Vorsitzende Adolf van Kaick, der in über 25 Jahren bis zu diesem Zeitpunkt das Vereinsgeschehen in herausragender Weise geprägt hatte, sein Amt nieder. Da sich kein einzelner Nachfolger fand, wählte man mit Hans-Werner Vetter, Manfred Lurg und Werner Wagner ein Dreigestirn an die Spitze des Vereins.
1973 wurde die Leichtathletik Abteilung neu gegründet. Abteilungsleiter war Valentin Degen.
1977 Werner Wagner schied aus dem Dreigestirn aus.
1978 Manfred Lurg stand als alleiniger „Kapitän am Vereinsruder“.
1980 wurde die Jahnturnhalle total renoviert. Das Dach wurde von Grund auf erneuert, die Halle erhielt einen frischen Innenanstrich und die gesamte Beleuchtung wurde modernisiert. Die Außenansicht der Halle wurde durch einen neuen Putz und neue Fenster sehr ansehnlich und
vorteilhaft verbessert. Außerdem wurde eine Duschanlage eingebaut, so dass nun die Halle allen sportlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden konnte. In diesem Jahr erhielt der Ehrenvorsitzende des Vereins, Adolf van Kaick, das Bundesverdienstkreuz.
1981 trat Hans-Werner Vetter wieder als gleichberechtigter erster Vorsitzender an die Seite von Manfred Lurg. Im gleichen Jahr wurde das 90-jährige Jubiläum begangen miteiner Feierstunde, einem Festball im Bürgerhaus, einem Handball- und Tischtennisturnier sowie einem Sportlerabend mit Ehrungen.
Der Vorstand im Jahr 1981
1983 Bei der Mitgliederversammlung wurde zu Manfred Lurg und Hans-Werner Vetter auch Heinrich Stockmann in die Vereinsführung gewählt.
1984 Der Verein nahm Abschied von der kooperativen Vereinsführung. Heinrich Stockmann übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden und Walter Wiedemann wurde als zweiter Vorsitzender gewählt. Der Verein verzeichnete erstmals über 900 Mitglieder. Verhandlungen mit der Stadt in den vergangenen Jahren, hauptsächlich geführt von dem Leiter der Leichtathletikabteilung Friedel Köbel und Bernhard Ofenloch, führten zu dem Beschluss, einen großen Teil des Sportgeländes im Wald der Stadt zu überlassen mit der Auflage, eine sportgerechte Leichtathletikanlage (Stadion) mit Stehtribüne zu erstellen. Diese Anlage wurde am 18. Mai 1984 offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Am 16. und 17. Juni wurden im neuen Stadion das Gauturnfest und das Gaukinderturnfest ausgerichtet. Letzteres mit über 1.500 Teilnehmern. Unter der organisatorischen Federführung von Manfred Lurg beteiligten sich neben den Turnern auch alle anderen Vereinsabteilungen an der
Vorbereitung und Durchführung dieser gelungenen Großveranstaltung. Das Vereinsheim auf dem Sportplatz wurde durch die Handball- und Sportabzeichenabteilung in Eigeninitiative renoviert. Im Rahmen eines Familienabends wurde der Landesehrenbrief an Else Bär, Hans Hartmann, Philipp Kleber, Valentin Morweiser und Bernhard Ofenloch verliehen.
1985 Am 22. März beschloss die Mitgliederversammlung die Gründung einer Volleyballabteilung. Erster Abteilungsleiter wurde Stefan Keinz.
1986 In der Mitgliederversammlung wurde für den ausscheidenden zweiten Vorsitzenden Walter Wiedemann mit Annerose Benedum erstmalig eine Frau in die Vereinsführung des Turnvereins gewählt. Ein Ehrenmitgliedertreffen wurde zu einem Ereignis besonderer Art, bei dem alte Erinnerungen im Mittelpunkt standen. Bei der Kirchweihe wurde die Hauskapelle mit Gerd Wrobel, Hans Hartmann, Andreas Gutschalk und Erwin Edelmann wieder aktiv.
1987 Bei der Jahreshauptversammlung verbuchte der Verein 1.006 Mitglieder. Wegen ungünstiger Trainingsmöglichkeiten in unserer Stadt stimmte der Vorstand einer Spielgemeinschaft der Volleyballer mit dem TV Hofheim zu.
1988 Die Mitgliederzahl ist auf 1.053 angewachsen. Am 25. und 26. Juni fand das Gauturn- und Gaukinderturnfest wieder in Bürstadt bei uns im Stadion statt. Weit über 1.500 Sportler nahmen daran teil. Im Juli nahmen zur Vorbereitung des 100-jährigen Jubiläums Ausschüsse ihre Arbeit
auf.
1989 Im Frühjahr beschloss der Vorstand eine neue Geschäftsordnung, die unter anderem neue Haushaltsrichtlinien für die einzelnen Abteilungen und die Bildung von ständigen Ausschüssen zu wichtigen Themenbereichen wie Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Jugend und Wirtschaft vorsah. Eine Zeitmessanlage wurde für die Leichtathleten angeschafft. Im Oktober feierte die Sportabzeichenabteilung ihr 25-jähriges Bestehen. Der ehemalige Umkleideraum im Vereinsheim wurde zum schmucken Sitzungszimmer hergerichtet.
1990 Für 53 erreichte Einzel- und 11 Mannschaftstitel ehrte der Turnverein 80 Sportlerinnen und Sportler. Bei der Mitgliederversammlung wurden Annerose Benedum als zweite Vorsitzende und Alfons Haag als Schriftführer auf weitere zwei Jahre gewählt. Ca. 300 Teilnehmer waren beim Volkswandertag im Mai am Start. Mit der Verabschiedung einer Satzung soll die Jugendarbeit des Vereins über den sportlichen Bereich hinaus intensiviert werden. Vereinsehrungen wurden mit einer Ehrungsordnung neu geregelt. Im Rahmen des fünften Ehrenmitgliedertreffens am 17. November wurden 19 Jubilare für langjährige Mitgliedschaft geehrt, darunter unser Ehrenvorsitzender Adolf van Kaick für 60 Jahre und Georg Zeiler für 70 Jahre. Gegen Jahresende wurde mit dem Außenanstrich die Renovierung des Vereinsheimes abgeschlossen. Der Nikolaus beschenkte ca. 280 Kinder. Mit 1.184 Mitgliedern geht der TV ins Jubiläumsjahr.
Der Vorstand im Jahr 1991
1991 Der TV stellt mit Herbert und Eleonore Röchner in seinem Jubeljahr das Prinzenpaar. Nach der Inthronisierung werden alle anderen Fastnachtsveranstaltungen wegen des Krieges am Golf abgesagt. Im Laufe des Februars wurde die Jahnturnhalle in Eigenleistung auf Vordermann gebracht. Im Jubiläumsjahr war der Turnverein Ausrichter des 3. Landeskinderturnfestes mit 7.600 Teilnehmer. Alle Abteilungen haben sich beteiligt und die Stadt hat ebenfallsgeholfen, dieses Turnfest auszurichten. Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeitenwar ein großes Feuerwerk im Stadion an der Wasserwerkstraße. Die Abteilungen haben sich miteigenen zusätzlichen Aktionen eingebracht.
1993 Im Zuge einer geplanten Innenstadtsanierung ist die Stadt an der Jahnturnhalle interessiert und möchte eine große „Vier Feld Halle“ errichten, die dann dem Turnvereinzu 50% zur Verfügung steht.
1994 Heinrich Stockmann tritt nach 10 Jahren nicht mehr an. Der 2. Vorsitzende Karl-Heinz Köhler übernimmt kommissarisch den Vorsitz. Am 26. November 1994 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung in der Jahnturnhalle statt. Einziger Punkt war der Verkauf der Jahnturnhalle an die Stadt. Nach langen Diskussionen stimmte die Mehrheit der anwesenden Mitglieder für den Verkauf.
1995 In der ordentlichen Mitgliederversammlung wurde Karl-Heinz Köhler zum 1. Vorsitzenden und Uschi Wemlinger zur 2. Vorsitzenden gewählt. In diesem Jahr wurde auch das Familienfest ins Leben gerufen.
1996 Walter Kreuz erhielt aus der Hand von Landrat Kaßmann den „Landesehrenbrief Hessen“ überreicht.
1997 Der Turnverein war Ausrichter des Gau-Turnfestes und des Gau-Kinderturnfestes.
Uschi Wemlinger und Erika Schweiger bieten im Bürstädter Schwimmbad mittwochs eine Wassergymnastik für „Jedermann und Jederfrau“ an.
1998 Der traditionelle Rosenmontagsball wurde, wie der Fastnachtball an Fastnacht-Samstag im Vorjahr, nicht mehr veranstaltet. Matthias Brenner wurde zum 2. Vorsitzenden und Uwe Hansen erstmals als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Das Familienfest heißt seit diesem Jahr Stadionfest. Das Vereinsheim in der Wasserwerkstraße wurde renoviert und umgebaut. Küche und Toiletten wurden auf den neuesten Stand gebracht. Bauaufsicht vor Ort hatte Friedel Köbel.
1999 Die Mitgliederversammlung wählte Uwe Hansen zum 2. Schatzmeister und beauftragte den Vorstand die Jahnturnhalle zu renovieren, falls der Neubau einer Sporthalle durch die Stadt nicht zustande kommt. Stadtverordnetenversammlung, Parteien, Ausschüsse und Turnverein
haben nach langem Hin und Her endlich eine für den Verein passable Lösung gefunden. Der Turnverein baut auf seinem Erbpachtgelände in der Wasserwerkstraße eine eigene neue Turnhalle.
2000 Am Sonntag, 25. Juni 2000 fand der symbolische„Erste Spatenstich“ statt. Dieser Spatenstich wurde durch die anwesende Turnvereinsjugend durchgeführt. Hans Siegler erstellte ein Modell der neuen Halle im Maßstab 1:66. Richard Schleißmann hatte die Bauaufsicht vor Ort.Das Stadionfest fiel dieses Jahr aus, statt dessen wurde ein Straßenfest in der Louisenstraße als Abschiedsfest von einer
langjährigen Heimat veranstaltet. Nachdem die Grillhütte des Vereins an neuer Stelle wieder errichtet wurde, der Ab- und Aufbau erfolgte durch die Abteilung Sportabzeichen, dankte der Turnverein den rund 50 Helfern vom Straßenfest, Renovierung Vereinsheim und neuer Turnhalle mit einem gemütlichen Frühschoppen bei erfrischenden Getränken, Steaks und Bratwurst. Stellvertretend für die
vielen Helfer während des Hallenbaus seien an dieser Stelle Hans Siegler, Hans Hartmann, Hans Molitor, Friedel Köbel, Willi Gräf, Herbert Krüger, Hellmut Brenner, Adam Eckel, Valentin Degen, Wolfgang Hofmeister, Hans Wiedemann, Uwe Hansen, Hartmut Rudolph und Richard Schleißmann genannt.
Bau der neuen Turnhalle
Kaum war die Grillhütte wieder aufgebaut, wurde sie auch wieder umgebaut. Durch den Abriss der Jahnturnhalle konnten die vorhandenen Fenster und der alte, noch gut erhaltene Hallenboden für die Grillhütte genutzt werden. Initiatoren für den Umbau waren Hans Siegler, Hans Hartmann, Hans Wiedemann, Hans Molitor, Valentin Degen und Richard Schleißmann.
2001 Am 31. März war es dann soweit, die Wogen hatten sich geglättet, alle waren wieder an Bord und die geographische Reise quer durch Bürstadt war beendet. Die „Neue Jahnturnhalle“ wurde durch einen kleinen Festakt eingeweiht. Jetzt sind Vereinsheim und Jahnturnhalle mit dem Stadion gemeinsam in der Wasserwerkstraße. Die Mitgliederversammlung hat Uwe Hansen zum 1. Schatzmeister und Hartmut Rudolph zum Vorsitzenden des Wirtschaftsausschuss gewählt. Der Turnverein war auch 2001 Ausrichter des Gau-Turnfestes und des Gau-Kinderturnfestes. Die neue Turnhalle war noch kein Jahr in Betrieb, da mussten schon die ersten Reparaturen durchgeführt werden.
2002 Sämtliche Ordnungen und die Satzung wurden neu verfasst. Das Stadionfest wurde in Brutzelfest umgetauft.
2003 Marina Wiedemann wurde zur 2. Vorsitzenden gewählt.
2004 Als Fastnachtsprinzessin war Marina Wiedemann im Amt. Sie hat den Turnverein in dieser Faschingskampagne gut repräsentiert.
2005 Hans Hartmann wurde vom Landessportbund mit der „Heinz-Weise-Plakette“ ausgezeichnet, von der Stadt Bürstadt erhält er das „Silberrelief“.
2006 Bei den Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Linz wurde Ernst Becker Weltmeister mit der deutschen 4x200 m Staffel und Reinhard Eckel erreichte im Kugelstoß den 3. Platz. Beide wurden durch einen herzli chen Empfang im Vereinsheim geehrt.
2007 Der Turnverein war Ausrichter des Gau-Herbstwandertages Bau der Grillhütte 2007. Zur Verköstigung hatte man die große Gulaschkanone bei der Feuerwehr ausgeliehen. Die Redskins Viernheim wollen dem Turnverein beitreten. Der Vorstand beschloss klärende Gespräche mit den Antragstellern zu führen.
2008 Bei der Mitgliederversammlung im April wurde der Antrag auf Gründung einer American-Football-Abteilung und einer dazugehörigen Cheerleader Gruppe mit dem Namen „Bürstadt Redskins“ gestellt. Der Antrag wurde durch die Mehrheit der Mitgliederversammlung angenommen. Stefan Pitsch wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Gegen die Einladung zur Mitgliederversammlung ist ein Formfehler geltend gemacht worden. Aufgrund dieser Querelen ist der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Köhler zurückgetreten. In der folgenden außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Stefan Pitsch zum 1. Vorsitzenden gewählt und mehr als die geforderte Zweidrittel-Mehrheit
entschied dann für die Aufnahme einer American-Football-Abteilung.
2012 Stefan Pitsch tritt vor der Mitgliederversammlung zurück. In der Mitgliederversammlung konnte der Versammlungsleiter Uwe Hansen mit Andreas Röß einen Kandidaten für das Amt des 1. Vorsitzenden vorstellen. Andreas Röß wurde dann auch einstimmig zum 1. Vorsitzenden
gewählt. 2. Vorsitzender wurde Ernst Becker.
2013 Beim Internationalen Deutschen Turnfest 2013 in der Rhein-Neckar-Region fanden in Bürstadt die Musikwettbewerbe statt. Zur Einstimmung auf dieses Turnfest wurde der Faschingsumzug zusätzlich mit mehreren Motivwagen des Turnvereins und einer Musikkapelle beschickt. Während des Turnfestes betreute der Turnverein mit allen Abteilungen rund um die Uhr die in Bürstadt weilenden Musiker und Turner. Der Bereich Rasenkraftsport wird Unterabteilung der Leichtathletikabteilung. Als Mitglied Nummer 1300 wird ein Enkel Roland Baierles aufgenommen. Bei Ehrungen im Rahmen des Brutzelfestes erhalten Irmgard Siegler, Walter Wiedemann und Peter Gölz die Vereinsehrennadel in Gold. Die energetische Umrüstung des Vereinsheims wurde abgeschlossen.
2014 Der Turnverein war örtlicher Ausrichter des Bergsträßer Turnfestes. Ein Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung war das Überreichen der Fahnenbanner an die teilnehmenden Vereine durch Stargast Elisabeth Seitz. Die Außentreppe des Vereinsheims wurde barrierefrei umgestaltet
und bei der Aktion „Wir schaffen was“ hat der Turnverein mit allen Abteilungen an zwei Tagen im Leichtathletikstadion Bäume und Sträucher gestutzt, Anstricharbeiten an der Jahnturnhalle erledigt und Vorbereitungen für einen zukünftigen neuen Sportpark getroffen. Bei Ehrungen im
Rahmen des Brutzelfestes erhielt Cäcilia Siegler die Vereinsehrennadel in Gold. Der Silvesterlauf wurde zum 40. Mal veranstaltet, hierbei erfolgte eine Ehrung für Mitinitiator Richard Schleißmann.
2015 Mit Levin Held (2. Vorsitzender) und Steven King (1. Schatzmeister) hat der Vorsitzende Andreas Röß durch die Mitgliederversammlung zwei neue Mitstreiter erhalten. Zur Vorbereitung des Vereinsjubiläums „125 Jahre Turnverein“ wird ein Festausschuss mit Walter Wiedemann,
Irmgard Siegler, Annerose Benedum, Hans Siegler, Uwe Hansen und Karl-Heinz Köhler gegründet. Der Umbau der TV Küche wurde abgeschlossen, alle Holzschränke gegen Edelstahl ausgetauscht und im TV Heim wurde eine Deckenbeamer angebracht.
2016 Das Vereinsheim bekommt eine neuen Anstrich und das Jubiläum wird in vielen Veranstaltungen gefeiert