TV Bürstadt belegte in der Landesliga II für Kunstturnerinnen den 3. Platz
Am Pfingstsonntag, mussten die TV-Turnerinnen im nordhessischen Baunatal in der Finalrunde in der Landesliga II, der zweithöchsten hessischen Leistungsklasse bestehen. Die gegnerischen Mannschaften kommen fast ausschließlich aus Kunstturnleistungszentren mit entsprechendem "Kunstturnniveau". Von daher war Klassenerhalt das erklärte Ziel der Bürtädter Mädels, die in diesem Jahr zum ersten Mal in dieser Landesliga II am Start waren.
Schon in der Vorrunde in Heusenstamm hatten die 8 Mannschaftsturnerinnen: Anna Röß, Hannah Röper, Charlotte Heiderich, Sophia Harder, Franziska Staab, Mia Gonzales, Emilia Staab - die frisch gekürte hessische Einzelmeisterin Ð und Elisa Horle, von 8 Mannschaften einen beachtlichen 5. Platz belegt und somit den Grundstock für den Klassenerhalt gelegt. Allerdings war der Abstand zu einem Abstiegsplatz magere 2 Punkte, die nun wahrlich kein gro§es Polster waren.
Leider konnten bei diesen Wettkampf die beiden Mannschaftsstützen Anna Röß und Elisa Horle wegen Firmung und Schulausflug nicht eingesetzt werden, was das Unterfangen Klassenerhalt um so schwieriger machte. Gleich am Anfang mussten die Bürstädterinnen an den Schwebebalken. An diesem Gerät entscheiden sich so oft die Wettkämpfe, da jeder Sturz mit 1 Punkt Abzug bestraft wird.
Gleich die ersten beiden TV-Turnerinnen Hannah Röper und Mia Gonzales - Ersatz fŸr Anna und Elisa - haben Ihren Einsatz mehr als gerechtfertigt und ihre Übungen fehlerfrei abgespult. Komplettiert haben diese herausragende Mannschaftsleistung das Geschwisterpaar Emilia und Franziska Staab, die trotz jeweils einem Sturz zu einem Gesamtergebnis von 46.05 Punkten beigetragen haben, immerhin ca. 5 Punkte mehr als beim Vorrundenwettkampf.
Schon nach diesem ersten GerŠä war abzusehen, dass der Klassenerhalt an diesem Tag möglich war. Am zweiten Gerät, dem Bodenturnen, rückte Mia Gonzales neu in die Mannschaft, was eine klare Verstärkung bedeutete. Gemeinsam mit Sophia, Franziska und Emilia haben die TV Turnerinnen mit ausdrucksstarken Vorstellungen Ihren Wunsch auf Klassenerhalt dokumentiert und ihre Verfolgerinnen auf Abstand gehalten. Am Sprung wurden ebenfalls von allen 4 Turnerinnen Charlotte, Sophia, Emilia und Franziska gewagte, anspruchsvolle Darbietungen wie Überschläge, Yamashitas und Tsukaharas gezeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt ein Überragender Wettkampf der Bürstädter TV Kunstturnerinnen. Am letzten GerŠt, dem Stufenbarren, mussten mal wieder die beiden Stammturnerinnen Anna und Elisa ersetzt werden, was gleichwertig nicht wirklich möglich war. Charlotte und Sophia, die Ersatzturnerinnen, konnten zwar ihr maximales Potenzial abrufen, aber die Wertungen der Kampfrichter von 8,25 Punkten und 8,15 Punkten haben das Thema Abstieg kurzzeitig wieder befürchten lassen. Emilia und Franziska Staab haben anschließend den Schwierigkeitsgrad ihrer Übungen erhöht, und starke Vorstellungen abgeliefert. Spätestens jetzt stand fest, dass die TV-Turnerinnen ihrem Ziel sehr nahe waren. Zu welcher Platzierung in diesem starken Teilnehmerfeld hatte es denn gereicht? Groß war die Überraschung, als die TV-Turnerinnen auf das Siegerpodest gerufen wurden, zur Entgegennahme der Medaillen zum 3. Platz. Mit diesem Ergebnis hatte nun wirklich keiner gerechnet. Herzliche Glückwunsch Mädels und macht weiter so.
BÜRSTADT
TV BÜRSTADT TURNERIN HOLT DEN BEGEHRTEN TITEL NACH BÜRSTADT / NUR EINE ATHLETIN KANN DEN TSUKAHRA-SPRUNG ZEIGEN
Emilia Staab ist Hessenmeisterin
Emilia Staab sichert sich bei den Einzel-Landesfinalwettkämpfen im Geräteturnen den Hessenmeister-Titel.
© TV Bürstadt
BÜRSTADT.Die Einzel-Landesfinalwettkämpfe im Geräteturnen (weiblich) fanden in Kalbach bei Frankfurt am Main statt. Nach ihrer souveränen Qualifikation bei den Gau-Einzelmeisterschaften in Mörlenbach ging Emilia Staab, von ihrem Trainerteam gut vorbereitet und hoch motiviert, bei den hessischen Meisterschaften an den Start. Begleitet wurde Emilia von einem Großteil ihrer Turnkolleginnen vom TV Bürstadt, die richtig Stimmung mit in die Halle brachten.
In der LK II (14-15 Jahre) hatten sich 33 Turnerinnen aus allen hessischen Turngauen qualifiziert. Bereits beim Einturnen wurde deutlich, dass Emilia, die als eine der jüngsten Teilnehmerinnen an den Start ging, gegen eine sehr starke Konkurrenz der Besten aus ganz Hessen antreten musste. Aber wer Emilia kennt, weiß, dass sie gerade dann alles raushaut wenn es am nötigsten ist.
Wertung bleibt unübertroffen
Für Emilia begann der Wettkampf am Stufenbarren. Als erste Turnerin des Wettkampfes zeigte sie eine gute Leistung. Selbst im Training hatte sie ihr Programm noch nie so souverän abgespult. Mit 12,7 Punkten wurde die Übung bewertet. Erst im weiteren Verlauf des Wettkampfes zeigte sich, was diese 12,7 Punkte wert waren, da sie von keiner anderen Turnerin übertroffen wurden.
Nach der olympischen Reihenfolge ging es danach an den Balken. Häufig wird an diesem Gerät entschieden, welchen Verlauf der weitere Wettkampf nimmt, da es auf dem zehn Zentimeter breiten Gerät schnell zu Stürzen kommen kann, die für erhebliche Abzüge sorgen. Davon blieb Emilia auch nicht ganz verschont. Manche Unsicherheit und ein Sturz sorgten für erhebliche Abzüge bei dem Kampfgericht. Aber aufgrund der mit Schwierigkeiten gespickten Übung wurde ihre Darbietung mit 11,6 Punkten dennoch recht hoch bewertet.
Jetzt galt es, alles auf’s Spiel zu setzen und mit Risiko bei den verbleibenden Geräten Bestleistungen zu zeigen, um sich die Chancen auf den Titel zu erhalten. Die mitgereisten Turnerinnen ihres Bürstädter Vereins motivierten Emilia und der Trainer, Werner Wiedemann, gab letzte Anweisungen. Dann ging es weiter.
Ausdrucksstark und voller Leidenschaft präsentierte sich Emilia an der zwölf Meter mal zwölf Meter großen Bodenfläche. Am Ende der Übung wurde ihr Vortrag von allen turnbegeisterten Zuschauer mit heftigem Beifall belohnt. Auch die Kampfrichter konnten sich diesem Feuerwerk an Akrobatik nicht verschließen und belohnten Emilia mit 14,05 Punkten, der Tageshöchstnote, an diesem Gerät.
Das letzte Gerät, der Sprung, musste die Entscheidung bringen, zeichnete sich beim bisherigen Wettkampfverlauf schon ab, dass Emilia an diesem Tag zu den Top-Favoriten zählte. Mit vollem Risiko zog sie ihren Tsukahra durch, den sie aufgrund der Schwierigkeit als einzige Turnerin in der Lage war zu zeigen. Alle drückten die Daumen und Emilia behielt die Nerven. Bereits mit ihrem ersten von zwei Sprüngen erhielt Emilia erneut auch an diesem Gerät die höchste Wertung.
Dann hieß es warten. Erste Rechnungen ließen vermuten und hoffen, dass es für den ersten Platz reichen könnte. Gewissheit gab es aber erst bei der Siegerehrung. Nach letztjähriger Vize-Meisterschaft in Bürstadt hatte es in diesem Jahr tatsächlich geklappt, und Emilia konnte als frisch gekürte Hessenmeisterin in die Arme ihrer Turnfreundinnen fallen. red
© Südhessen Morgen, Dienstag, 21.05.2019