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AMERICAN FOOTBALL: Redskins starten mit zwei zusätzlichen Teams, neuen Sponsoren und einer Dreiländermeisterschaft ins Sportjahr 2022

„Im Football zählen Taten. Leeres Gerede hat hier nichts zu suchen.“

Mittlerweile in der Oberliga etabliert, das „Flagship“ der Bürstadt Redskins, die erst 2018 wieder gegründeten Seniors. Foto: oh

BÜRSTADT – Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen die Zelte der Redskins nun in Bürstadt. In dieser Zeit gab es Höhen, aber auch viele Tiefen. So wurde die Herrenmannschaft nach dreijähriger Abstinenz erst im Jahr 2018 wieder neu gegründet. Aus der eigenen Jugend heraus, wie uns die Verantwortlichen wissen lassen. Und nun, 2022 erkennt man eine prosperierende Abteilung American Football und Cheerleading beim TV Bürstadt.

Wir haben uns mit Abteilungsleiterin Anna Messina und Kommunikationschef Harry Frommeld zum bevorstehenden Start in eine Season unterhalten, in der die Redskins mehr Teams vermelden, als in den vergangenen 25 Jahren (Anm.: damals waren sie noch in Mannheim zu Hause).

Redaktion: Zwei neue Football-Teams allein in diesem Jahr. Werden die Redskins damit zur größten Abteilung in Bürstadt’s bedeutendstem Sportverein?

Messina: Zur größten sicherlich nicht. Unsere Turner haben um die 600 Mitglieder. Jedoch ist American Football und Cheerleading bereits seit drei Jahren die aktivste Abteilung hier im TV. Wenn wir am 11. März für zwei Tage zum Trainingscamp in die Sporthochschule nach Saarbrücken starten, werden etwa 130 aktive Sportlerinnen und Sportler in den Bussen sitzen. Das entspricht 70% unserer Aktiven.

Redaktion: Nun gibt es seit diesem Jahr ein viertes und sogar ein fünftes Footballteam. In der Chronik ist zu lesen, die Redskins haben in 12 Jahren mehr Titel nach Bürstadt geholt, als jede andere Sportgemeinschaft. Wie lautet das Erfolgsrezept?  ...mehr

@ Tip-Verlag Do., 3. März 2022

TVB - Cäcilia Siegler, die demnächst ihren 90. Geburtstag feiert, engagiert sich weiter als Übungsleiterin

Bürstädter Aushängeschild

 

Bürstadt. Nur die COVID-19-Pandemie hat es geschafft, die Sportskanone Cäcilia Siegler und ihre Frauen-Senioren-Gruppe des Turnvereins (TV) Bürstadt auszubremsen. Schon in ihrer frühen Kindheit hatte die Turnerin sich dieser Sportart verschrieben und ist ihr bis in das hohe Alter treu geblieben. Im Februar feiert die vitale Bürstädterin ihren 90. Geburtstag. Wenn nicht die Corona-Krise gekommen wäre, würde sie die rund 25 Frauen der Sitzgymnastik noch heute in Schwung bringen. Ihre C-Lizenz als Übungsleiterin für Breitensport ist bis Ende des nächsten Jahres gültig. „Wir müssen pausieren, die Corona-Infektionszahlen sind zu hoch. Außerdem gehören wir Senioren zur Risikogruppe“, erklärt Siegler.

 

Cäcilia Siegler prägt seit vielen Jahren das Vereinsleben des TV Bürstadt mit.

 

Wer rastet, der rostest

Sie gibt zu bedenken: „Die Teilnehmerinnen an der Stuhlgymnastik sind zwischen 72 und 92 Jahren alt.“ Diese unfreiwillige Corona-Pause betrübt die 89-Jährige. Denn sie weiß: Wer rastet, der rostet. „Bewegung heißt das Zauberwort“, betont Cäcilia Siegler und fügt mit Nachdruck hinzu: „Unser Konzept ist, körperlich und geistig fit zu bleiben.“ Einige Sportlerinnen könnten infolge von körperlichen Einschränkungen nicht mehr lange stehen, und darum sei Gymnastik im Sitzen das Richtige für die Seniorinnen. „Auch in dieser altersgerechten Position können wir die Muskulatur aufbauen, die Konzentration, Koordination, Geschicklichkeit und Balance schulen“, erklärt Siegler. Dazu verwenden die Frauen verschiedenartige Fitnessgeräte, wie Pezzi- oder Overbälle, Gymnastikstäbe, Balancekissen oder Therabänder.

„Wir haben auch manchmal Zirkeltraining mit 20 Stationen unter Einsatz von unterschiedlichen Sportgeräten durchgeführt, aber dieses ganzheitliche Training geht jetzt gleich gar nicht“, bedauert die Übungsleiterin. Während der Sportstunden macht Siegler die Trainingselemente professionell vor, damit die Übungen richtig nachgemacht werden. „Diese Senioren-Übungsstunde besteht seit 33 Jahren“, sagt Siegler und dass die Frauen dieses Jubiläum und ihren 90. Geburtstag gerne gefeiert hätten.

 
 

Die kleine Cäcilia war fünf Jahre alt, als ihre Familie von Lorsch nach Bürstadt zog. Und da sie schon in Lorsch geturnt hatte, suchten ihre Eltern für sie eine neue geeignete Sportstätte. „Was damals gar nicht so einfach war“, erinnert sich die Seniorin. Sie sagt: „Zu jener Zeit wurden Tanzsäle in Lokalen genutzt, um zu turnen. Beispielsweise im Restaurant Zur Krone. Wir hatten keine Matten oder Fitnessgeräte und wir funktionierten einen Männerbarren in einen Stufenbarren um. Aber es hat dennoch Spaß gemacht.“

Als Jugendliche absolvierte sie das Landjahr. Auch wenn sie abends knülle von der Arbeit auf dem Bauernhof war, turnte die Sportbegeisterte weiter. „1957 kaufte der Vorstand den Löwensaal im Gasthaus Zum Löwen“, berichtet Siegler. Der Saal wurde saniert, Jahnturnhalle genannt und von verschiedenen Vereinen genutzt. „Ich habe aktiv weiter geturnt und zehn Jahre lang eine Gruppe im Kinderturnen des TV Bürstadt geleitet“, schildert Siegler. Derzeit bleibt ihr nur die Gymnastik im Wohnzimmer oder ihre Fahrradtouren. Sie fahre täglich zehn Kilometer mit dem Rad. Turner sind kämpferisch, schon weil sie größere Schwierigkeiten an den Geräten meistern müssen. Und mutig, wie auch engagiert sagt Cäcilia Siegler: „Vielleicht können wir im Sommer im Freien sitzen und die zwei Jubiläen unbeschwert feiern. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt!“

Der Vorsitzende des Turnvereins, Andreas Röß, schätzt die engagierte Sportlerin sehr: Sie war eine aktive, sehr gute Jugendturnerin in der Nachkriegszeit, danach Übungsleiterin im Kleinkindturnen und viele Jahre Mitglied im TV-Wirtschaftsausschuss und Gesamtvorstand. Sie gründete 1989 die Seniorengruppe und ist seit 1991 lizenzierte DOSB-Übungsleiterin in der Turnabteilung. Der Vereinsvorsitzende hebt hervor: „Mit 90 Jahren ist sie in Hessen/Deutschland eine der dienstältesten, aktiven Übungsleiterin und Vorbild im Dienste des Ehrenamtes.“

 

Für den Verein sei Siegler ein Aushängeschild. Der Vorstand wünscht der fleißigen Sportlerin alles Liebe und Gute für ihren Geburtstag und weiterhin viel Spaß als Übungsleiterin in ihrer Seniorengruppe und eine baldige Rückkehr aus der Corona bedingten Pause in die Turnhalle, um Sport zu treibe – ganz nach dem TV- Motto „Wir lieben den Sport“. Röß verrät auch noch den Kosenamen von Siegler: „Sie heißt bei uns Zillsche.“

@ Südhessen Morgen,  02.02.2022 Rosi Israel

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