WIEDERBELEBUNG: Aktion „Bürstadt wird herzsicher“ wirbt für Teilnahme an Schulungen
Leben retten durch sofortige Herzdruckmassage – falsch ist nur nichts zu tun
BÜRSTADT – Der plötzliche Herztod ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Sofortige Hilfe vor Ort durch Laien rettet Leben, doch viele Menschen sind unsicher, fürchten etwas falsch zu machen. Leben retten kann jeder, auch als medizinischer Laie kann man nichts falsch machen – nur wer nichts tut liegt falsch. Das ist die Kernbotschaft der Aktion „Bürstadt wird herzsicher“. Die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungswagen oder Notarzt kommt, darauf kommt es an. Zum Auftakt des Kooperationsprojektes in Bürstadt, das vom Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße mit der Björn-Steiger-Stiftung und der Stadt Bürstadt begleitet wird, fanden Pressegespräch und erste Schulungen beim TV Bürstadt statt, was den Ersten Vorsitzenden des TV Bürstadt, Andreas Röß, besonders freute. Auf einem Banner waren die wichtigen ersten sechs Schritte zu lesen, die einem Menschen mit Herzstillstand das Leben retten können – durch die richtig ausgeführte Herzdruckdruckmassage und Anwendung eines Defibrillators, wenn vorhanden. Am besten lernt man die Wiederbelebungsmaßnahmen jedoch in der Praxis an einer Puppe, wie die Schulungsleiterin Johanna Ziegler vorführte. Dass Bürstadt so vorbildlich mit den „Automatisierten Externen Defibrillatoren“ (AED) ausgerüstet ist, die von jedem Helfer bedient werden können, fand Ziegler bemerkenswert. Hemmschwellen werden in den Schulungen abgebaut, das Ansprechen der hilfebedürftigen Menschen gelernt, die Handgriffe geübt. In nur einer halben bis einer Stunde erlernen die Teilnehmer die lebensrettende Laien-Reanimation. Bürgermeisterin Barbara Schader teilte auf Nachfrage mit, dass diese Geräte in öffentlichen Gebäuden, bei Vereinen, Sportstätten und anderen Stellen vielfach vorhanden seien. Bevor Ziegler die ersten Mitglieder des Turnvereins Bürstadt und Mitarbeiter der Stadtverwaltung in die Wiederbelebung einwies, übte sich Heinz-Dieter Freudenberger in der zügigen Herzdruckmassage, die mit gestreckten Armen in Brustmitte schneller als ein Sekundentakt durchgeführt wird, wobei Bürgermeisterin Barbara Schader den Defibrillator bereit hielt. Freudenberger, der in Vertretung der Ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz gekommen war, hofft auf viele Mitstreiter, die an einer Schulung teilnehmen. Ein Erste-Hilfe-Kurs, wie auch er ihn in jungen Jahren einst absolviert habe, reiche nicht aus. Reinhild Zolg, Gesundheitspräventionsbeauftragte beim Gesundheitsamt, stellte Nadja Niestroj vor, die Anmeldungen zu den Schulungen entgegennimmt (per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). „Jeder kann unkompliziert helfen“, sagt Zolg und der Geschäftsführer der Björn-Steiger-Stiftung Ulrich Schreiner betonte: „Falsch machen kann man nichts, falsch wäre nichts zu tun“. Wie Bürgermeisterin Barbara Schader und TV-Vorsitzender Andreas Röß sieht er, dass Kinder und Schüler diese Laien-Reanimation erlernen können und sollen, weshalb es auch Unterweisungen in den Schulen gibt – bei der Erich-Kästner-Schule schon vor Corona. In der Planung sind jetzt etappenweise die Schillerschule mit Schülern, Lehrern und Sanitätsdienst, die Teilnahme von Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Erzieherinnen der Kitas sowie interessierten Senioren.... mehr @Tip-Verlag 7.7.2022